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Alltagsabenteuer Nachbardorf

Was passiert, wenn wir mit der Bahn, dem Bus, dem Auto,… einfach mal früher anhalten, aussteigen und zum Zielort laufen? Oft finden sich dann ganz unverhofft kleine Alltagsabenteuer, spannende Wege und erholsame Ausflüge. Dieser kleine Beitrag ist also als Aufruf gedacht, den Zielort (wahlweise auch den Heimatort) langsamer zu entdecken - und einfach mal vom Nachbarort dorthin zu laufen. 


Das heutige Ziel war der kleine Ort Eybach am Rande der Schwäbischen Alb. Dort wohnt unser Opa, mit dem wir heute verabredet waren, Laki und ich (Freydis). Glücklicherweise stand uns kein Auto zur Verfügung. Also beschlossen wir, mit dem Zug von Ulm bis Geislingen zu fahren (der Hund ganz brav mit Schuhen und Maulkorb), um den Rest der Strecke laufend zurückzulegen. GoogleMaps hatte für die Strecke eine Stunde veranschlagt (Spoiler: so lange haben wir auch etwa gebraucht), meine Hoffnung lag jedoch auf dem Schwäbischen Albverein, der hoffentlich eine schönere Route kannte als der amerikanische Riesenkonzern. Und tatsächlich war die Strecke ab dem Bahnhof gut ausgeschildert und der Weg als Teil des Eybacher Felsensteigs gekennzeichnet. Der steht nach diesem vielversprechenden Anfang auf jeden Fall auch noch auf meiner To-Do-Liste. 

Nach einem kurzen Abschnitt durch Geislingen (etwa 10 Minuten ab dem Bahnhof), mündet der Bürgersteig erst in einen Schotterweg, der sich zum Trampelpfad verschmälert. Kurz geht es bergauf an den Schienen entlang und schon zeigt sich die erste schöne Aussicht auf das im Tal liegende Geislingen und die umgebenden Berge.

Der Weg führt relativ parallel zur Landstraße, weswegen der Straßenlärm auch immer mal wieder hinüber dringt, ansonsten ist der lauschige Waldweg aber sehr angenehm zu laufen. Die hohen Bäume spenden kühlenden Schatten, das Wasser der vorbei ziehenden Eyb eine erfrischende Abkühlung. Dadurch ist der Weg nach Eybach angenehm kurzweilig. 

Ortskundige können den kleinen Ort übrigens auf weiteren Waldpfaden umrunden, der ausgeschilderte Wanderweg führt allerdings ein Stück durchs Dorf. Hier beginnt auf das schöne Felsental, welches eine märchenhafte Erweiterung der Tour anbietet. Ein weiterer Tipp ist natürlich der Himmelsfelsen (siehe Foto) - lokale Berühmtheit und ein wiederkehrendes Motiv aus unserer Kindheit…

Kleiner Spaziergang, aber ein angenehmer Einschub in den stressigen Alltag, der die Frage aufwirft, warum man eigentlich nicht ab und zu länger brauchen kann, um das Ziel zu erreichen - vielleicht bietet selbst das langweilige Nachbardorf eine abenteuerliche Abwechslung zum Alltagstrott.

 

Philosophische Grüße, 

Laki und Freydis.

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