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(Alb-)Traumschiff surprise

Auf die Frage "Und, wie war euer Urlaub in Kroatien?" wäre die passendste Antwort wohl "Beschissen"...


Unser Abenteuer an Bord wird von Fleischeslust und Irish Pure gesponstert. Irish Pure unterstützt uns freundlicherweise mit dem Trockenfutter "Irisches Weidelamm und Freiland-Huhn mit Gemüse und Kelp-Alge, Adult",  welches beide Vierbeiner lieben und auch gut vertragen. Mit im Gepäck sind auch wieder unsere Lieblingssnacks. Irish Pure achtet bei der Herstellung ihres Futters besonders auf artgerechte Tierhaltung, eine frische Verarbeitung der Zutaten, um einen hohen Nährstoffgehalt sicherzustellen sowie einer getreidefreien Rezeptur mit hohem Fleischanteil. Als zusätzlicher Bonus wird frisch geerntete Kelp-Alge zugefügt. Für Fleischeslust sind wir gerne Botschafter des guten Geschmacks, denn Laki und Pebbles lieben die Nassfuttermenüs, die sich mit 80%  frischem Fleisch durch einen hohen Fleischanteil auszeichnen. Unsere Lieblingsgeschmacksrichtungen sind "Zartes Rind mit Karotte" und "Frischer Lachs mit Spirulina und Kokos". Vielen Dank an Irish Pure und Fleischeslust für die Unterstützung unserer Abenteuer!


Kaum aus Norwegen zurück, sind wir auch schon wieder fort. Anstatt in den Norden, geht es allerdings in den Süden. Und anstatt ins Zelt, geht es aufs Boot. 

Wer ein*e fleißige*r Leser*in unseres Blogs ist, weiß, dass unsere Familie in Pula, Kroatien, ein Schiff besitzt, welches Emily und Freydis letztes Jahr das erste Mal alleine entern durften (wer Pebbles erstes Segelabenteuer noch einmal in Ruhe nachlesen möchte, wird hier fündig). Recht spontan hat sich dieses Jahr auch noch die Möglichkeit für uns ergeben, Urlaub auf dem Boot machen zu können. Also sind Freydis und Laki am Dienstag den 13. September vor der Morgendämmerung aufgestanden, haben sich ins Auto gesetzt und sind Emily und Pebbles hinterher gefahren, die mit einer Freundin von Emily bereits eine halbe Woche Landurlaub genossen hatten. Denn wer würde eine Möglichkeit zum Segeln schon ausschlagen?!

Vor Lakis erstem Bootsbesuch hatten wir alle wohl ein bisschen Angst. Würde sich dieser komplizierte, neurotische Goldie überhaupt an Bord trauen? Und was, wenn er es zwar irgendwie über die metallene Gangway schafft, sich aber anschließend nicht auf dem Teakdeck bewegt? Und der steile Niedergang ins Schiffsinnere, der zwar mit Teppich rutschfest verkleidet ist, aber nur aus drei Stufen in hohem Abstand zueinander besteht?

Umso größer ist unsere Überraschung, als Laki nach nur kurzem Zureden, das erste Mal noch zögerlich, anschließend aber völlig selbstverständlich über die schmale Gangway das Boot betritt. Dort benötigt er einen kurzen Moment, um sich zu sammeln und erkundet dann seine Umgebung. Bereits am ersten Abend traut er sich zu uns aufs Vordeck - das war selbst für die mutige Pebbles am Anfang undenkbar. Der Niedergang klappt mit gutem Zureden und unter Deck ist Teppichtboden. Veni, vidi, vici!

 

Jetzt, wo unser Veilchen so schnell an Bord heimisch geworden ist, scharrt Emily mit den Hufen. Ihr hängt der Hafenurlaub zum Hals raus, sie will hinaus in die große weite Welt, die Segel hissen und hinter den Horizont fahren. Oder zumindest in die nächste Bucht! Also wird bereits am nächsten Tag alles segelsicher verstaut, nochmal die Wettervorhersage gecheckt (die nächsten Tage pustet der Jugo, also Südwind, teilweise mit an die 30kn ganz ordentlich über die Adria, während am Samstag die Bora, also Nordostwind, mit Böen bis 50kn anrollt, dazu Gewitter) und der Plan folgendermaßen zurecht gelegt: Anstatt wie angedacht nach Zadar zu segeln, wo am Montag Emily Freundin nach Hause fliegen muss, bleiben wir in der Gegend und fahren spätestens Freitag wieder zurück in den Hafen. Gewitter und eine so starke Bora wollen wir nicht in der Bucht abwettern (und schon gar nicht wollen wir dabei anlegen!). 

Wir wollen uns ja nicht beschweren. Segeln ist immer toll! Aber sobald wir draußen sind schaukelt es ganz schön! Die letzten Tage hat der Südwind eine ziemlich hohe Welle aufgebaut und so werden wir hoch und runter geworfen. Arme Hunde, so viel zu einem langsamen Eingewöhnen. Wir Menschen schwächeln bei der Welle übrigens auch ein bisschen und freuen uns schon auf die ruhige, hoffentlich leere Bucht… 

…Tja, nichts war's. Die Portić (Bucht auf Kamenjak, falls jemand nachschauen möchte) ist ziemlich voll und so müssen wir uns weit raus legen. Trotzdem wir uns bereits nach kurzer Zeit noch einmal verlegen können und direkt vor einem kleinen Sandstrand ankern, der uns den Landgang mit den Hunden deutlich erleichtert, bleibt ein Problem bestehen: Es schaukelt! Irgendwie muss die Welle an der Küste entlang drehen, denn eigentlich befinden wir uns in Landabdeckung. Interessiert das Meer nur leider nicht. Insofern wird der Abend etwas anstrengender als geplant. 

 

Nachts frischt der Wind auf, sodass wir Ankerwache halten. In den frühen Morgenstunden beruhigt sich das Wetter, jetzt wird allerdings Laki unruhig. Um halb drei quengelt er so stark, dass Freydis im Dunkeln mit den beiden Vierbeinern an Land rudert. Und siehe da: Platsch. Durchfall. Von der schlimmsten Sorte.

Laki muss in der Nacht noch ein paar Mal raus und die Kohletablette zeigt leider überhaupt keine Wirkung. Wir vermuten, dass die Schaukelei beim Segeln zu viel war für unseren Goldie und seinen nicht besonders stressresistenten Magen-Darm-Trakt. Das kann ja heiter werden. 

Immerhin fällt uns so die Entscheidung, am nächsten Tag in der Bucht zu bleiben, nicht weiter schwer. Zumal es regnet und immer wieder auch gewittert. Nachmittags frischt der Wind wieder auf, aber alle Anker halten. Der Tag vergeht mit Lesen, Dösen und immer wieder Hund-Gassi-Rudern. Zum Glück ist die Welle ein bisschen weniger geworden. 

Tja, das war ein kurzer Segelspaß, denn am nächsten Tag (Freitag) fahren wir wieder zurück in den Hafen - die 50kn-Vorhersage für Samstag ist geblieben. Immerhin sehen wir kurz vor der Marina noch Delfine, die mit unserem Boot spielen und somit ganz nah kommen. 

Das Anlegen klappt trotz kräftiger Bö ganz gut, obwohl es wie immer ein aufregendes Manöver ist. Werden unsere Hände irgendwann aufhören dabei zu zittern?

Mit dem Essengehen am Abend endet dann eigentlich auch der schöne Teil des Urlaubs…

Und ab diesem Zeitpunkt geht es mit unseren Nerven bergab. Der Durchfall bei Laki bessert sich nur sehr, sehr langsam. Am nächsten Tag schließen wir uns mit Weihnachtsfilmen und Apfel-Zimt-Tee im Schiffsinneren ein und lassen die Bora mitsamt ihren Gewittern über uns hinweg brausen. Am Sonntag machen sich Emily und ihre Freundin auf in Richtung Zadar, denn ihr Flug geht Montag früh um acht nach Frankfurt. Pebbles und Laki bleiben bei Freydis, die das Schiff nach der vorweihnachtlichen Stimmung am Vortag aufräumt. Der Montag wird, nach Emilys Rückfahrt aus Zadar, vertrödelt, der Dienstag ebenso, da wir Laki ein neues Segelerlebnis noch nicht ganz zumuten wollen. Am Mittwoch entscheiden wir, einfach vollends im Hafen zu bleiben und nur noch mit dem Auto zum Baden zu fahren. Und dann passiert die Katastrophe:

Der arme Hund, der durchfallgeplagt die letzte Woche nur leichte (und wenig) Schonkost bekommen hat, räubert dummerweise Schokokekse! Zum Glück erwischen wir den Übeltäter auf frischer Tat -  nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn wir diese Schokoorgie nicht entdeckt hätten! Zu allem Überfluss handelt es sich bei den schokoladenüberzogenen Neapolitanern um die dunkle Variante mit einem 40%igen Kakaoanteil. Also schnappen wir uns den Hund und fahren so schnell wie möglich in die Tierklinik (die Pebbles ja auch schon kennt). Dort benötigt man keinen Termin, die Schlange vor den Behandlungszimmern wird einfach der Reihe nach abgearbeitet. Zum Glück befindet sich vor uns nur ein weiterer Patient und wir kommen schnell dran. Der Tierarzt spricht deutsch und seine erste Reaktion ist "Ohje" (was man wirklich nicht vom Tierarzt hören will!), gefolgt von "Ah, das sind die besten Kekse, die habe ich auch immer Zuhause". Immerhin teilen wir den gleichen Geschmack. Er gibt Laki ein Brechmittel und kurz darauf ist alles draußen. Wenn dieser Hund eins gut kann, dann ist es, seinen Magen-Darm-Trakt zu entleeren!

 

 

Wir bekommen noch Kohletabletten und ein Beruhigungsmittel mit, welches wir dem Hund geben sollen, falls er Nachwirkungen zeigt. Den Rest des Tages gibt sich Laki aber ganz normal. 

Die Nacht, ebenso wie der nächste Morgen, verlaufen ebenfalls unspektakulär und wir rechnen nicht mehr damit, dass sich die Vergiftung bemerkbar macht. Jedenfalls so lange, bis Laki auf dem Steg zusammen bricht und einen Krampfanfall bekommt. Sofort tragen wir den Hund in das größere Auto eines Freundes am Steg, der uns freundlicherweise schnell in die Tierklinik bringt (Danke Peter!). Dort bekommt Laki, dem es dann bereits etwas besser geht, ein Beruhigungsmittel und eine Infusion, um das verbliebene Gift aus dem Körper zu spülen. Die Maßnahmen zeigen schnell ihre Wirkung und letztendlich läuft der Hund wieder selbst aus der Klinik. Zum Glück, einen solchen Schrecken haben wir selten erlebt!

Keine Sorge, Laki geht es mittlerweile wieder gut und er hat die Schokolade sehr gut überstanden. Eigentlich wollten wir in der Nacht von Donnerstag auf Freitag irgendwann gegen zwei Uhr los fahren, nachdem Freydis aber mit ihrem Tierarzt telefoniert hatte, wurde der Plan mal wieder über den Haufen geworfen. Da ihr die Praxis nur noch einen Termin am Freitag um elf Uhr anbieten konnte, sind wir die Nacht durch gefahren - sehr anstrengend, aber Laki hat in seiner Stammpraxis noch eine Infusion bekommen können. Hauptsache, es geht ihm wieder gut. 

Und die Moral von der Geschichte? Schokolade ist absolut kein Witz, also immer alles gut weg packen, selbst wenn der Hund eigentlich nichts frisst, was er nicht darf! (Wobei wir schon ein bisschen an seiner Intelligenz zweifeln, Pebbles Knochen lag nämlich offen direkt neben der geschlossenen (!) Kekspackung.)


Letzten Endes ist zum Glück ja alles nochmal gut gegangen, da wir so schnell reagiert haben. Aber dieser Katastrophen-Urlaub wird sicher nicht in unsere Favoritenliste eingehen! (Obwohl  wir natürlich auch schöne Stunden hatten, wir wollen ja nicht überdramatisieren…)

Viele (müde) Grüße, 

wir vier.

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