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Seeungeheuer Steuerbord voraus! (Tag 9)

Wo könnte man besser nach Seeungeheuer Ausschau halten als in Seljord, dessen gleichnamiger See für seinen fantastischen Bewohner bekannt ist? Zugegeben, das Loch Ness ist wohl die bekanntere Option. Nichtsdestotrotz kann Seljord einen waschechten Seeungeheuer-Entdecker-Turm sein Eigen nennen und hält auch unabhängig von dieser Profi-Ausstattung wenig Touristen und idyllische Plätzchen zur Wesenheiten-Überprüfung bereit. Und wie ließen sich die Tiefen des Seljordvatnet besser erkunden als mit unseren zwei fast-mutigen Abenteuer-Hunden?


Übrigens: Unser Norwegen-Abenteuer wird von Anny-x und Irish Pure gesponsert. Weitere Infos hier.


Pebbles muss wohl gestern Abend das Trinken vergessen haben, jedenfalls erwachen wir gegen halb neun ganz von selbst und ohne drängelnde Hundeschnauzen. Zudem scheint die Sonne, welche Wohltat! Diese verzieht sich nach dem Frühstück leider wieder hinter dicken Wolken, nachmittags soll sich das Wetter aber wieder bessern. Ob es wohl warm genug zum Duschen wird? Nötig haben wir eine Ganzkörperreinigung allemal. 

Gegen Mittag werden die Wolken doch tatsächlich weniger und so überlassen wir das Zelt an unserem Platz am See seinem Schicksal und spazieren etwas über eine Stunde durch den Wald. Die Blaubeeren hier sind leider nicht so süß, bekommen in dem dichten Tannenwald aber eben auch weniger Sonne ab. Pebbles ist aber auch nicht ganz so begeistert wie noch in der Tømmerrenna.

 

Weil wir das Zelt dann doch nicht so lange alleine lassen wollen (wir haben zwar alle Wertsachen ins Auto gesperrt, aber trotzdem…), beenden wir nach etwas über einer Stunde das Durch-den-Wald-Flanieren. Sobald wir am See sind, lacht schon wieder die Sonne vom Himmel und der Seljordvatnet fühlt sich an wie ein italienischer Sommersee…

…Ist aber deutlich, deutlich (!) kälter. Wer kam nochmal auf die Idee mit der Dusche? Brrr. Aber egal, im Zusammenhang mit unserer Outdoor-Seife (biologisch abbaubar, sehr wichtig!) erfüllt das kalte Wasser seinen Zweck. Schließlich regt Eisbaden die Durchblutung an und sobald die Endorphine ihren Schock-Frost abgeschüttelt haben, sorgen sie bestimmt für gute Laune. 

 

 

Bei der Gelegenheit waschen wir auch gleich die wenigen Klamotten, die wir bisher getragen haben (wenig nicht, weil ein Wechsel nicht notwendig gewesen wäre, sondern vielmehr, weil wir aus Gründen des Platzsparens nur sehr wenig Wechselkleidung dabei haben). Keine Dusche ist so toll, wie jene, die auf zehn Tage Camping oder Segeln folgt! Das macht einfach einen neuen Menschen aus dir.

Nur zu schwimmen, das trauen wir uns dann doch nicht. Was, wenn die Legende vom Seeungeheur wahr ist…?

 

Laki, der den ganzen Tag schon nach diesem unheimlichen Wesen Ausschau gehalten hat, warnt uns auch. Er hat bereits eine ober-gruselige Entdeckung gemacht: Da flitzte doch glatt ein überirdisch schnelles Wesen über den See. Das hat so seltsame Geräusche gemacht, geröhrt und geheult und geknattert. In Gelb. Unser Goldie findet das unglaublich unheimlich und ungeheuerlich!

…Jedenfalls so lange, bis Pebbles ihm klar macht, dass es sich dabei um ein Motorboot handelt ;)

 

Für den Rest des Tages wäre noch die Outdoor-Hängematte von Emily erwähnenswert, die scheinbar sogar Pebbles gefällt - schließlich hat sie von einem erhöhten Standpunkt aus alles im Blick und hat in ihrem Frauchen gleichzeitig ein kuschelig-weiches, komfortables Sitzkissen. Dieses Kuschel-Arrangement passt ausgesprochen gut zur Seeidylle und so genießen wir die verbleibenden Stunden die Aussicht, die Sonne, die frisch gewaschenen Haare sowie Kvikk Lunsj und Stabbur-Makrell aus der Tube (beides sehr gut, unbedingt probieren!).


Manchmal ist ein Faulenz-Tag am See, ein kleiner Spaziergang durch dichten Tannenwald mit Blaubeersträuchern, etwas Körperhygiene und ausreichend Märchenzauber alles, was die Seele braucht. 

 

Entspannte Grüße vom See, 

wir vier.


literatur

Der Dumont-Reiseführer von Südnorwegen: Möbius, M., Ster, A. (2022): Norwegen - der Süden. Ostfildern: DuMont Reiseverlag

Der Dumont-Reiseführer von Fjordnorwegen: Banck, M.H. (2019): Norwegen - das Fjordland. Ostfildern: DuMont Reiseverlag

Der lonely planet-Reiseführer von Norwegen: Ham, A., Butler, S., Wheeler, D. (2015): Norwegen. Ostfildern: Mairdumont

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