· 

Bebis erste Schwimmversuche

Wenn ihr hier den Urlaub von Emily, Pebbles und dem Trollbo in den Dolomiten verfolgt habt, dann wisst ihr bereits, dass das Reisen danach noch kein Ende fand. Nachdem die beiden bereits eine Woche früher los gefahren waren, trafen wir uns (fast) alle in Kroatien, denn es sollte eine Woche Segelurlaub an der wunderschönen Adriaküste folgen. Laki musste dieses Mal leider zuhause bleiben - wir haben beschlossen, dass er das Segeln mit seinen fast neun Jahren nicht mehr unbedingt lernen muss. Denn der vorsichtige Goldie reagiert bei Stress - wie zum Beispiel bei Seegang - schnell mit Durchfall, wie ihr hier nachlesen könnt. 

Pebbles musste dennoch nicht auf vierpfötige Begleitung verzichten: Denn nicht nur unsere Eltern, sondern auch der fluffige Professor Boltzmann war mit an Bord. 


Nachdem wir am Freitag Abend offenbar gerade noch rechtzeitig los gefahren sind (die Pfingstferien haben begonnen und die Strecke durch Österreich war quasi direkt, nachdem wir durch waren, ein einziger Stau), kamen wir am Samstag müde aber glücklich am Boot in Pula an. Dort erwarteten uns Emily und Pebbles schon mit frischem Burek. Mit dieser schmackhaften Stärkung und der Magie eines frisch gebrauten Kaffees (Pro-Tipp: Packt die notwendigen Utensilien zum Kaffee kochen immer als allerletztes und ganz nach oben ins Auto!) schafft es das idyllische Hafenambiente locker, unsere Lebensgeister wieder aufzuwecken und…

Halt!

Habe ich tatsächlich idyllisch gesagt? Ha!

Leider werden direkt oberhalb der Marina neue Apartments gebaut und der Lärm der Presslufthammer und Bohrmaschinen dröhnt über die gesamte Bucht - angenehm ist anders. 

Also schauen wir, dass wir so schnell wie möglich mit Einräumen, Aufräumen und Einkaufen fertig werden und den Hafen noch am selben Abend verlassen. 

Wegen ungünstiger Windverhältnisse können wir leider nicht in unsere nächste Lieblingsbucht, sondern legen uns vor die Stadt Medulin. Der Boden hier ist verschlickt, weswegen der Anker zwar gut hält, eine Sicht aber leider nicht mal auf drei Meter Wassertiefe möglich ist. Aber besser als im Hafen ist es natürlich allemal!

 

Am nächsten Morgen geht es schon recht bald weiter, damit wir mit genügend Wind über die Kvarner Bucht segeln können. Es wird eine angenehme Überfahrt und definitiv ein besserer Einstieg, als für Pebbles letztes Jahr (den Bericht dazu findet ihr hier).  Pebbles, die immer ein, zwei Tage braucht, bis sie sich an das Bordleben gewöhnt hat, ist die meiste Zeit bei uns an Deck, während Professor Boltzmann sich schutz- und kältesuchend in die vordere Koje verzieht und keinen Mucks von sich gibt. 

Obwohl dicht bevölkert mit frei lebenden Ziegen, gehört Unije zu unseren absoluten Lieblingsinseln! Das Stück Land lockt mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Meer von den Klippen, den alten Bunkeranlagen davor, teils geschotterten Wegen über die Insel mit garantierten Ziegenbeobachtungen und dem pittoresken Örtchen. Hier muss Professor Boltzmann auch das erste Mal schwimmen gehen, denn Mittags, wenn der Wind abflaut, ist es wirklich sehr heiß! Den ersten Versuch bringt unser Bebi recht erfolgreich hinter sich, er schwimmt sogar ein Stückchen freiwillig auf unseren Vater zu. Beim zweiten Mal wird er aber panisch und nach seinen selbstständigen Aus-dem-Wasser-kletter-Versuchen zieren einige Striemen unsere Oberschenkel. Aber naja, Längsstreifen machen schlank, oder? Auch ein Weg zur Bikini-Figur…

Wir sind uns nicht ganz sicher, wieso er beim ersten Mal so entspannt geblieben ist. Wir vermuten aber, dass es einerseits daran lag, dass unser Vater sich bereits vor ihm im Wasser befand und er andererseits beim Reinsetzen ins kalte Nass vom Boot weg geschaut hat. Leider werden wir im Urlaub nicht mehr dazu kommen, diese Theorie auszutesten. Das nächste Mal folgt dann die empirische Untersuchung. 

 

Am nächsten Tag dann der Schock - Wir haben Wasser im Boot!

Das finden wir folgendermaßen raus:

Direkt oberhalb des Kiels, also am untersten Punkt des Schiffsbauchs, befindet sich die sogenannte Bilge. Dies ist ein Hohlraum, in dem sich das (aus welchen Gründen auch immer) im Boot befindliche Wasser ansammelt. Bei uns pumpt die automatische Bilge-Pumpe von selbst das Wasser nach draußen, wenn es eine gewisse Menge erreicht. Uns ist gestern schon aufgefallen, dass die Bilge abends gepumpt hat, aber da haben wir uns noch nichts dabei gedacht. Anders, als das in solch einem kurzen Abstand noch einmal passierte. Irgendwo muss also ein Leck sein. Was meint ihr, ist das der gruseligste Gedanke auf einem Schiff?

Schnell sind wir jedoch dahinter gekommen, dass das Wasser dem Kühlkreislauf des Motors entstammt. Eine der Dichtungen hat einen Riss. Auch blöd, aber besser als ein Riss im Rumpf. 

 

Es vergeht einige Zeit und einige Telefonate, bis das mit Duck-Tape und selbstklebendem Klebeband reparierte Dichtungsteil unter Gefluche und Gebettele wieder an seinem Platz sitzt. Wir entscheiden uns, heute noch einmal hier zu bleiben und vor allem, nicht weiter in den Süden zu fahren. Wer weiß, wie lange diese provisorische Reparatur hält. Austauschen muss man das Teil auf jeden Fall!

 

 

So vergeht also der Tag mit Lesen, Essen, Schwimmen, Faulenzen. Und am nächsten Tag erst geht es los - auf in die Ustrine. Mit Böen bis 28kn in der Spitze und einer glücklichen Freydis an der Pinne! Ein Segelboot, Wind, ein bisschen Welle, Sonne - das Leben kann so schön sein!

In der Ustrine angelangt pustet der Wind immer noch ordentlich. Damit haben auch unsere neuen Nachbarn zu kämpfen, die wenige Stunden nach uns ankommen. Doch, anders als mit unserem wirklich supertollen Anker, will deren Anker einfach nicht greifen. Die Armen müssen das Manöver viermal neu fahren, bis das Teil hält - und slippen trotzdem mitten in der Nacht. Morgens sind sie schon lange nicht mehr da (aber weil sie kontrolliert weg gefahren sind, denen ist, ein Glück, nichts passiert!). Wie froh wir um unseren Anker sind!

Erwähnenswert ist außerdem die Wildtier-Begegnung beim Gassigehen: eine armdicke Schlange kreuzt unseren Weg! Da bleibt einem doch erstmal glatt die Spucke weg und das Adrenalin schießt in die Adern, um dort Tango zu tanzen…

Tags darauf geht es in eine weitere Lieblingsbucht - die Portić. Auch hier ist der Ankergrund eher schlammig. Weil der Wind aber günstig weht und erstaunlich wenig andere Boote in der Bucht sind, sehen wir hier (erstmals seit 25 Jahren Urlaub!) auf 7m Wassertiefe den Boden! 

Das ändert sich am nächsten Tag, da die Portić die letzte Ankermöglichkeit vor der Marina ist und somit eine beliebte letzte Bucht für alle Charterer darstellt. Und auch Nicht-Charterer, wir sind ja schließlich auch hier… Sprich: es wird merklich voller. 

Um den Urlaub ausklingen zu lassen, laden unsere Eltern uns in die Safari-Bar ein. Das ist ein ernst gemeinter Tipp, an alle, die gerne Streetfood-mäßig vor einer tollen Aussicht essen wollen. Wir teilen uns zu zweit je einmal frisch gegrillte Sardinen (mit viiiiiiel Knofi) und gegrillte Calamari. Mjam!

Der Tag verfliegt und schon heißt es wieder: Anker auf und zurück in die Marina. Dort erwarten uns bereits die Bagger und Bohrer und Hammer der Baustelle - wir haben sie nicht vermisst! 

Insofern sehen wir aber zu, dass wir am nächsten Tag schnell zusammenpacken und putzen. Tschüss Nioerd, bis zum nächsten Abenteuer!


Eine Woche Urlaub ist echt wenig (jaja, Luxusprobleme), aber immerhin freut sich Laki wie ein Schneekönig, als wir wieder da sind. Nächstes Mal ist er sicher wieder dabei, der Senior.

Bis dahin liebe Grüße, 

wir vier.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0